Wasser wird in Zukunft noch wichtiger werden: Wir Menschen werden immer mehr. Das Klima verändert sich. Umweltkatastrophen nehmen zu. Weltweit, aber natürlich auch bei uns. Wir müssen jetzt handeln. Denn morgen kann es zu spät sein. Neue zukunftsfähige Technologien müssen her. Neue Wege gefunden werden. Denn eine effektive Wasser- und Abwasserwirtschaft ist die Voraussetzung dafür, dass wir auch in Zukunft klares Wasser haben.
Der UN-Wasserbericht für das Jahr 2020 macht eines unmissverständlich klar: Handeln wir nicht jetzt, sofort, um die Erderwärmung zumindest zu reduzieren, sieht unsere Zukunft düster aus. Auch in Deutschland kann ein höheres Erdklima zu höheren Wassertemperaturen führen. Das wiederum führt beispielsweise dazu, dass sich Flüsse und Seen schlechter selbst reinigen können. Schadstoffkonzentrationen und Verunreinigungen werden steigen. Mit negativen Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit. Wälder und Feuchtgebiete sind durch extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, aber auch durch Starkregenfälle gefährdet – im schlimmsten Fall bis zum kompletten Verlust. Ein massives Artensterben wäre die Folge. Auch das Grundwasser sinkt weiter. Das wiederum führt zu Problemen vor allem in der Landwirtschaft.
Wir müssen handeln. Jetzt.
Was das für uns heißt? Wir müssen handeln. Jetzt. Denn ein nachhaltiges Wassermanagement ist gleichzusetzen mit funktionierendem Klimaschutz. Die verbesserte Aufbereitung von Abwasser bietet große Chancen. So ist unbehandeltes Abwasser beispielsweise eine wesentliche Quelle von Treibhausgasen weltweit. In Deutschland gibt es bereits etwa 10.000 gut funktionierende Kläranlagen. Fast 100 Prozent unseres Abwassers wird dort gereinigt, denn Abwasser darf in Deutschland – laut Wasserhaushaltsgesetz – nicht ungeklärt in Flüsse und Seen fließen. Aktuell ist das Thema Spurenstoffe eine Herausforderung, mit der sich viele Kläranlagen – vor allem in Baden-Württemberg – beschäftigen.
… dass spätestens in 300 Jahren der natürliche, einfach zugängliche Vorrat an Phosphor aufgebraucht ist? Darum ist es wichtig, Phosphor aus Abwasser zu gewinnen, um so die Bodenfruchtbarkeit und eine ertragreiche landwirtschaftliche Produktion zu erhalten.
Spurenstoffe wie beispielsweise Antibiotika aus der Tierzucht oder Mikroplastik müssen mehr und mehr aus dem Abwasser gefiltert werden. Unsere aktuelle Abwasserreinigungstechnik kann solche Stoffe noch nicht vollständig entfernen, auch gibt es bisher keine offiziellen Grenzwerte. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, neue Technologien für die Entfernung von Spurenstoffen zu entwickeln, wie zum Beispiel spezielle Membranen und Oxidationsverfahren. Das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz ist zurzeit dabei, eine so genannte "Spurenstoffstrategie" zu erarbeiten. Aber auch die Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm wird in Zukunft immer wichtiger werden. Der Grund? Unsere einfach zugänglichen Phosphorquellen sind nach Expertenmeinung in spätestens 300 Jahren aufgebraucht. Ohne Phosphor können jedoch weder Menschen, noch Tiere, noch Pflanzen existieren. Jedes Lebewesen auf der Erde benötigt Phosphor. Ab 2029 bzw. 2032 wird daher die Phosphor-Rückgewinnung für alle Kläranlagen in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Das Ziel: Ein nachhaltiger Umwelt- und Ressourcenschutz. Eine konkrete Technologie zur Phosphorrückgewinnung wird dabei nicht vorgegeben. Das lässt der Abwasserwirtschaft genügend Spielraum zur Entwicklung innovativer Rückgewinnungsverfahren.
Die aktuelle Befragung der Kommunen hat ergeben: Etwa 20 Prozent der öffentlichen Kanalisation in Deutschland weist Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig reparaturbedürftig sind. Um den Zustand des Kanalnetzes in Deutschland langfristig zu verbessern, muss in die Kanal-Sanierung investiert werden. Aktuell fließen jährlich bundesweit bereits mehr als vier Milliarden Euro in Erhalt und Erneuerung der Abwasserinfrastruktur. Die Kommunen stehen jedoch vor zusätzlichen Milliardeninvestitionen in ihre Kanalnetze. Denn das Netz der öffentlichen Abwasserkanäle in Deutschland wächst seit Jahren. Seine momentane Gesamtlänge liegt bei 600.000 Kilometern. Einer der Gründe für den Zuwachs: Regenwasser und Schmutzwasser werden zunehmend durch getrennte Rohre abgeführt. Das führt dazu, dass man etwa doppelt so viele Kanalmeter braucht wie bei einem Rohr für Mischwasser. Der Grund für die Trennung: Da Regenwasser weniger verschmutzt ist als Schmutzwasser, muss es weniger Reinigungsstufen durchlaufen. Mit der Trennung steigert man also die Effizienz der Kläranlagen und spart Kosten.
Der Gesamtstrombedarf der rund 10.000 Abwasserbehandlungsanlagen in Deutschland liegt jährlich bei ca. 4.200 Gigawattstunden - das entspricht dem Strombedarf von etwa 900.000 Vier-Personen-Haushalten. Viele Kläranlagen erzeugen daher mittlerweile ihren eigenen Strom, um ihren Energiebedarf zu senken und die Energieeffizienz zu steigern.
Du siehst: Es gibt viel zu tun. Jetzt und in Zukunft. Das Bundesumweltministerium arbeitet zurzeit an einer nationalen Wasserstrategie, um zukunftsfähige Lösungen zu fördern. Dazu Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir müssen heute die Weichen für eine nachhaltige Sicherung unserer Wasserressourcen stellen. Der Klimawandel und seine Folgen stellen unseren bisherigen Lebensstil, unsere Produktionsweise und unsere Landwirtschaft auf die Probe.“ Eine Ausbildung in der Umwelt- und Wasserwirtschaft ist daher eine clevere Entscheidung für Deine berufliche Zukunft.
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